
Titel: Splitter
Genres Krimi und Thriller
Seiten: 384
Erschienen 09.2010 bei Droemer Knaur
ISBN: 978-3426503720
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Marc Lucas ist Anfang 30, Sozialarbeiter in Berlin und hat vor Kurzem seine Frau und das ungeborene Kind verloren. Dementsprechend beschissen geht es ihm im Moment. Und ausgerechnet jetzt scheint er zudem auch noch seinen Verstand einzubüßen… plötzlich passt sein Schlüssel nicht mehr in die Tür und fremde Menschen sprechen ihn auf der Straße an.
Hallo ihr Lieben,
wenn man sich mit deutschen Thrillern und Krimis auseinander setzt, gibt es wohl einen Namen, an dem man dabei nicht vorbei kommt: Sebastian Fitzek. Tatsächlich hatte ich den Autor sehr lange nicht auf dem Schirm. Ich habe zwar vor einigen Jahren “Die Therapie” von ihm gelesen und kann mich auch erinnern, dass ich es gut fand, aber danach ist er wieder aus meinem Blickfeld verschwunden. Bis ich die Sammlung meiner Mutter inspiziert habe und feststellen durfte, dass sie bis auf das aktuellste alle Bücher des jungen Herren hat. Und da mich der Klappentext extremst angesprochen hat, habe ich es mir mal ausgeliehen… und, was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt…

Marc Lucas ist Anfang 30, Sozialarbeiter in Berlin und fertig mit der Welt. Vor sechs Wochen ist seine schwangere Ehefrau bei einem Autounfall, den er verursacht hat, ums Leben gekommen. Seitdem plagt ihn nicht nur ein Splitter, der sich in seinen Nacken gebohrt hat, sondern allen voran die Schuldgefühle. Er funktioniert mehr als dass er lebt, selbst wenn er dabei seinen Zöglingen immer noch eine Hilfe ist.
Es ist wieder einmal ein beschissener Tag, als er gerade noch verhindern kann, dass sich eine seiner Jugendlichen umbringt. Stolz und Freude empfindet er schon lange nicht mehr. Genau an diesem Tag wartet nach getaner Arbeit ein ihm unbekannter Mann auf ihn, der sich als Doktor vorstellt und Marc ein verlockendes Angebot macht. Was, wenn man alle unangenehmen Erinnerungen löschen könnte? Ihm ein neues Leben schenken könnte?
Marc ist eigentlich nicht interessiert, fährt aber trotzdem mit Dr. Bleibtreu in dessen Klinik, in der es vor allem um die Erforschung des Gehirns bzw. des Erinnerungsvermögens geht. Der Sozialarbeiter lässt ein paar Tests über sich ergehen, bekommt viele Informationen, ist jedoch immer noch davon überzeugt, dass es sich dabei um Humbug handelt. Er verlässt die Klinik mit dem Vorhaben, nie wieder zu kehren.
Doch dann passieren gleich mehrere merkwürdige Dinge auf einmal: erst passt sein Schlüssel nicht mehr auf die Tür seiner Wohnung, auch das Klingelschild trägt einen anderen Namen als noch am Morgen. Und das ist erst der Anfang. Stück für Stück löst sich Marcs Welt auf und er muss sich fragen, was real und was Fantasie ist.

Man, es ist gar nicht so einfach, den Inhalt der Geschichte irgendwie zusammenhängend zu erzählen, ohne gleich sämtliche Plotpunkte zu verraten. Denn das gesamte Buch ist eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Geschehnissen, die einen komplett durcheinander bringen. Ich glaube, ich bin während des Lesens durchgehend mit einem riesengroßen WTF?! über meinem Kopf herum gelaufen. Die Geschichte ist wirklich total irre, man weiß nie, was gerade passiert und dann kommt auch schon der nächste Klopper um die Ecke. Ich kann durchaus verstehen, dass viele das Buch abgebrochen haben, denn irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man sich fragt, was der ganze Scheiß eigentlich soll. Und dann bleiben nur zwei Optionen: das Buch weglegen oder weiter lesen.
Ich habe mich – obviously – für Letztes entschieden. Denn mich hat dieser Wahnsinn total gefesselt. Hätte ich es gekonnt, hätte ich das ganze Buch in einem Rutsch durchgelesen, ich wollte wissen, was es mit damit auf sich hat. Das Lustige ist allerdings, dass die Geschichte so abstrus und schnell ist, dass ich nicht einmal eine richtige Theorie zur Auflösung aufstellen konnte. Da kamen Ideen von Drogenrausch über Koma bis hin zur Schizophrenie, aber irgendwie hielt sich keine lang. Kurzum: ich hatte keinen blassen Schimmer, was vor sich ging.
Aber ich muss sagen, dass ich Fitzeks Schreibstil sehr mag. Das Buch liest sich sehr flüssig und es ist – wie gesagt – alles sehr spannend, so dass keine Sekunde Langeweile aufkommt, es geht Schlag auf Schlag. Es ist wirklich ein “Pageturner”, wie man gerne sagt.
Die endgültige Auflösung besteht im Grunde aus zwei Teilen: zum einen wird die Real/Fanatsie-Sache aufgeklärt und ganz am Ende erfährt man dann noch, was mit Marc passiert ist. Ich muss sagen, dass ich von der eigentlichen Auflösung etwas enttäuscht war, nach dem ganzen Wahnsinn hätte ich etwas Größeres erwartet. Allerdings habe ich auch keine Idee, wie man es sonst hätte erklären können, außer vielleicht doch mit einer psychischen Störung. Lasst mich euch so weit spoilern: das ist es ganz und gar nicht 😉

Eigentlich fällt mir zu dem Wort nur eins ein: krank. Aber auf eine gute Art und Weise. Wer Psychothriller mag, die einen komplett verstören, ist mit Splitter wirklich gut bedient. Selbst das etwas schwache Ende hat meine Meinung nicht groß beeinflussen können, ich fand das Buch super!

Huhuu. Ist zwar schon eine Weile her mittlerweile aber jaa mir ging es ganz ähnlich wie dir. Das war wirklich eine rasante und wirre fahrt dieses Buch. Weiß gar nicht mehr wie ich das Ende fand, aber es war auf jeden Fall nicht mal im Ansatz das was ich mir so alles ausgemalt hatte zwischendurch :D. Bei mir wars der erste Fitzek, hab mir danach gleich den nächsten gekauft (aber ich schäme mich, noch immer nicht gelesen). Hast du schon mehr von ihm gelesen? glg Franzi
Na, dann bin ich ja nicht die Einzige, die das Buch so empfunden hat. Aber, wie schon geschrieben, mir wäre auch keine logische Erklärung für die Geschichte eingefallen, außer vielleicht ein Koma mit Wahnvorstellungen oder ähnliches *g*
Ich habe vor einigen Jahren “Die Therapie” von ihm gelesen. Leider kann ich mich aber kaum noch dran erinnern, ich weiß nur noch, dass ich es gut fand. Zum Glück hat meine Mutter bis auf das aktuellste Buch alle von dem Herren, wenn mir also danach ist, kann ich sie mir ausleihen. Denn an sich sind seine Sachen echt gut… nur etwas anders 😉
Liebe Grüße
Sas
Na das ist ja dann wirklcih praktisch. Eine Kollegin von mir hat sie glaub auch allee, aber ich bin ja so ein Freak, ich will das Buch dann auch besitzen :D. Aber so gibt es eben Fitzek in kleinen Dosen alle paar Monate mal :D. Auch nicht schlecht, nach dem es ja wied du sagst gut aber anders ist 🙂 glg Franzi
Wie gut, dass ich da etwas lockerer bin, ich leihe auch gerne mal 😉 Das spart ziemlich viel Geld *g*
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Ich bin ja normalerweise nicht so der Thriller/Krimi Fan, es sei denn es ist eine Bomben Lovestory mit dabei^^, aber den Fitzek bewerten so viele so gut, ich glaube ich muss mir von dem auch mal was schnappen. Und nach deiner tollen Rezi, werde ich wohl mit Splitter beginnen 😀
Liebe Grüße
Die Grinsekatze
Also eher jemand für Gefühl und Geknutsche, ja? 😉 Damit kann ich eher weniger anfangen… es gehört zwar in vielen Büchern dazu, aber wenn es zu sehr im Vordergrund steht, ist es nichts mehr für mich.
Sei aber gewarnt: das Buch ist wirklich sehr wirr und krank. Ich glaube, dass es abschrecken kann, vor allem, wenn man eigentlich kein Fan des Genres ist 😉 Aber probieren geht ja bekanntlich über studieren 😀
Liebe Grüße
Sas
Lach, jupp, das ist eher mein Genre 😀 Hihi, ich glaub das stört mich dann eher weniger, ich habe nach Richard Laymon, Edward Lee und Tim Curran kaum mehr angst vor wirren und kranken Büchern^^
Liebe Grüße
Grinsekatze
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Ich habe neulich einen reinen Liebesroman gelesen und irgendwann wurde mir das echt zu anstrengend und nervtötend, wie die Protagonistin ihrem Kerl nachgeheult hat *kopf schüttel* echt nichts für mich 😉
Ganz ehrlich: die drei Namen sagen mir alle nichts… aber wenn die auch krank sind, dann passt das ja perfekt :p
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