
Titel: Böser Wolf
Reihe: Bodenstein & Kirchhoff #6
Genres Krimi und Thriller
Format: Taschenbuch ⋆ Seiten: 480
Preis: 10.99€
Erschienen 10.2013 bei Ullstein Verlag
ISBN: 978-3548285894
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Am Ufer des Mains wird die Leiche einer 16-Jährigen gefunden. Ein Fall, der die Ermittler vor ein Rätsel stellt, denn selbst nach mehreren Wochen gibt es keine Fortschritte. Doch dann wird eine erfolgreiche Tv-Moderatorin überfallen, vergewaltigt und fast tot geprügelt. Es dauert eine Weile, doch dann wird klar, dass die Fälle zusammen zu hängen scheinen.

An einem heißen Juni-Tag wird am Ufer des Mains die Leiche einer 16-Jährigen gefunden, misshandelt und vermutlich missbraucht. Pia Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein setzen alles daran, das Opfer zu identifizieren, doch selbst nach mehreren Wochen sind ihrem Ziel nicht näher gekommen, das Mädchen ist immer noch namenlos und – was viel verwirrender für die Ermittler ist – niemand scheint es zu vermissen, in keiner Datenbank ist Nixe, wie sie genannt wird, zu finden.
Da bekommen die beiden einen neuen Fall: eine berühmte TV-Moderatorin wurde im Kofferraum ihres Autos gefunden, mehr tot als lebendig. Es wird festgestellt, dass sie nicht nur misshandelt und fast zu Tode geprügelt worden ist, sondern zudem brutalst vergewaltigt. Natürlich hat eine in der Öffentlichkeit stehende Person viele Neider, vielleicht sogar Feinde, aber die Art des Verbrechens weist auf ein persönliches Motiv hin. Das Team des K11 stellt fest, dass Hannah Herzmann an einer großen Story dran war, und so ganz langsam entsteht der Verdacht, dass die beiden Fälle zusammen hängen könnten…

Böser Wolf war mein erster Roman von Nele Neuhaus. Ich hatte bisher eigentlich nicht viel Gutes über sie gelesen, aber der Plot klang einfach gut und zudem hatte ich zufällig im Fernsehen die Verfilmungen zwei anderer Kirchhoff-Bodenstein-Bücher gesehen und fand sie gut. Also bestellte ich das Buch dennoch. Es ist insgesamt der sechste Band der beiden Ermittler und sicher ist es immer logischer, am Anfang der Geschichte anzufangen, aber die anderen Plots haben mich nicht so angesprochen 😉 Schlussendlich muss ich sagen, dass es nicht gestört hat, dass es noch voran gegangene Bücher gibt. Natürlich werden die alten Fällt zwischendurch mal erwähnt, aber man muss sie nicht kennen, um beim aktuellen Geschehen mitzukommen.
Die Geschichte fängt ganz ruhig an, die Leiche der Nixe wird gefunden. An dieser Stelle wird das Geschehen aus Pia Kirchhoffs Perspektive (dritte Person) erzählt. Das nächste Kapitel bzw. der nächste Teil des Buches (die Kapitel sind nach Daten sortiert) dreht sich dann aber um eine ganz andere Person, die man noch gar nicht kennt. Und so dreht sich das Karussell weiter, so dass man nach ein paar Seiten im Grunde mehrere Geschichten gleichzeitig liest. Ich muss sagen, dass mich das am Anfang etwas irritiert hat, auch wenn ich mir schon gedacht habe, dass all diese Menschen am Ende irgendwie zusammen passen. Was natürlich dann auch so ist. Man kommt allerdings schnell rein und kann sich dann auch merken, wer wer ist 😉
Allerdings zieht sich der Start dadurch etwas in die Länge. Es tauchen immer mehr Charaktere auf, einige werden nicht einmal beim Namen genannt und die eigentliche Handlung kommt dadurch nicht so richtig in Gang. Jedoch war es nie langweilig oder so, nur etwas ungewohnt. Und ich finde es ganz erfrischend, dass man durch den Aufbau selber immer wieder Theorien aufstellt, wie X und Y nun zusammen gehören und wie Z in die Geschichte hinein passt.
Auch etwas gewöhnungsbedürftig finde ich den Schreibstil von Nele Neuhaus. Er ist nicht wirklich schlecht, wirkt aber teilweise etwas “laienhaft”. Ich mag es gerne, wenn Sätze aus mehr bestehen als “Er setzte sich an seinen Schreibtisch und fuhr den Rechner hoch. Er checkte als erstes seine eMail und beantwortete die wichtigsten”, wisst ihr, was ich meine? Der Satzbau ist teilweise sehr schlicht und kurz. Ich lese gerne es auch längere Sätze mit Kommata statt Punkten 😉 Auch, dass es während der Handlung sehr heiß ist, hatte ich nach der zehnten Erwähnung verinnerlicht, es hätte ruhig zwei-, dreimal weniger betont werden dürfen, wie sehr die Klamotten an ihren Körpern klebten.
Dennoch liest sich das Buch gut und flüssig, man stolpert nicht großartig. Der Schreibstil hat mich nicht gestört, ich hätte ihn mir nur etwas ausgeklügelter gewünscht.
Noch ein paar Worte zu den Hauptcharakteren: während des Buches werden immer wieder die Privatleben der beiden Ermittler eingebracht, wobei Pia Kirchhoff dabei deutlich im Vordergrund steht. Ich muss sagen, dass ich beide Polizisten sympathisch finde und beide bei Weitem nicht perfekt sind. Auch die Kollegen spielen ihre Rollen, allerdings nur als Nebencharaktere ohne großen Hintergrund. Ich war von niemanden genervt oder ähnliches.

Böser Wolf ist ein guter Thriller, der zwar etwas Zeit zum Anlauf braucht, dann aber spannend wird und am Ende einen Showdown liefert. Der Schreibstil ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus lesbar und durch die Erzählweise ermittelt der Leser automatisch mit und stellt eigene Theorien zum Geschehen auf.
Ich denke, dass das nicht mein letzter Roman von Nele Neuhaus gewesen sein wird. Ich kann mir sogar vorstellen, die Kirchhoff-Bodenstein-Reihe von Anfang an zu lesen, um auch die Andeutungen zu verstehen. Kurzum: ich mag das Buch und empfehle weiter.

Hallo Sas!
Diesen Roman werde ich mir mal vormerken. Bisher habe ich mich auch nicht an Nele Neuhaus rangewagt, aber der Plot hört sich wirklich gut an.
Liebe Grüße,
Nane
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Huhu Nane,
ich war auch erst etwas unsicher, ob ich das Buch wirklich kaufen soll, aber letztendlich habe ich es nicht bereut. Wie gesagt musste ich mich an den Schreibstil erst gewöhnen, weil er sehr flach (doofes Wort, aber mir fällt kein anderes ein) ist, aber die Geschichte an sich war echt super 🙂
Liebe Grüße
Sas
Ja, das hast du recht. Flach oder platt hört sich wirklich immer blöd an. Manchmal kann man es aber nicht anders ausdrücken. Ich kenne das. 😉
Liebe Grüße,
Nane
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