
Titel: Anna dressed in Blood
Reihe: Anna dressed in Blood #1
Genres Fantasy, Mystery, New Adult
Format: eBook ⋆ Seiten: 316
Erschienen 08.2011 bei Tor Teen
ASIN: B004V9O52U
Wissen: Autor ⋆ Verlag⋆ bei Amazon
Adden: LovelyBooks ⋆ Goodreads
Kendare Blake – Anna dressed in Blood: der 17jährige Cas ist seit dem Tod seines Vaters in dessen Fußstapfen getreten – er ist Geisterjäger. Zusammen mit seiner Mutter reist er durch die USA und tötet gewalttätige Geister. Sein neuster Fall: Anna. Doch schnell merkt er, dass sie kein typischer Gegner ist… irgendwie ist sie besonders.

Cas ist 17 Jahre alt und alles andere als ein normaler Junge. Nachdem sein Vater getötet wurde, hat er dessen Job übernommen: er ist Geisterjäger. Doch Geist ist nicht gleich Geist und so sucht und findet Cas die Exemplare, die Menschen töten. So wie Anna, die allgemein als Anna dressed in Blood bekannt ist. Jeder, der ihr Haus betritt, wird gnadenlos getötet – auseinander gerissen, um genau zu sein. Cas geht davon aus, dass es ein Job wie jeder anderer ist: Geist finden, Geist töten, weiter reisen. Doch er muss feststellen, dass Anna anders ist als die Geister, denen er bisher in seinem Leben begegnet ist. Und dass es nicht so einfach sein wird, sie ins Jenseits zu befördern…

Als erstes eine kleine Frage an die Fangirls unter euch: ein junger Mann, der umher reist und böse Dinge tötet, um die Welt ein wenig sicherer zu machen. Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Mein erster Gedanke nach den ersten Seiten: Oh mein Gott, das ist wie Supernatural! 😀 Zwar hat Cas keinen Bruder, mit dem er unterwegs ist, dafür eine Mutter, die sich praktischerweise auch noch mit weißer Magie auskennt.
Ich weiß nicht, ob es an den Parallelen zu meiner ehemaligen Lieblingsserie (ich gebe zu, ich war jahrelang ein extremes Fangirl) liegt, aber ich war von der ersten Seite an von Anna dressed in Blood gefangen. Man wird direkt in das Geschehen geworfen und ist Zeuge, wie Cas seinen aktuellen “Fall” abschließt und einen Anhalter tötet, der zuvor die Menschen, die ihn mitgenommen haben, in den direkten Tod geführt hat. Und mit Erledigung des Geistes heißt es für die Familie Lowood wieder einmal Sachen packen und auf in die nächste Stadt. Im Gegensatz zu den Winchester-Brothers mieten Cas und seine Mutter sich in ihrer neuen Heimat ein Haus und melden den Jungen sogar in der High School an, die er dann auch tatsächlich besucht. Das Beschaffen von Informationen nimmt meist etwas mehr Zeit in Anspruch, so dass die beiden sich – zumindest kurzzeitig – ein Leben aufbauen.
So also auch in Thunder Bay, der Heimat von Anna dressed in Blood. Hier lernt Cas sehr schnell Thomas, einen Telepathen, und Carmel, die Queen der High School, kennen. Während er die Nähe zu Carmel ganz bewusst sucht, um eine zuverlässige Quelle zu haben, ist Thomas zuerst eher eine Art Stalker, der sich jedoch schon bald als nützliche Ergänzung von Cas’ Freundeskreis heraus stellt. Und so lässt es sich auch nicht vermeiden, dass die beiden Jugendlichen von seinen wahren Absichten erfahren: er will Anna töten. Doch leider ist das nicht so einfach, wie er es sich vorgestellt hat, denn Anna ist nicht nur extrem stark, sie scheint zudem auch nicht durch und durch böse zu sein. Als hätte sie zwei Seiten, zwei Gesichter. Kein Wunder, dass Cas’ Neugier geweckt ist.
Kandare Blake hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mir sofort gefallen hat. Er ist locker, der Zielgruppe entsprechend und vor allem mit Humor gespickt. Hier und da ein bisschen Sarkasmus oder ein gut gewähltes Fünkchen Ironie und Sas ist glücklich. So ging es mir bei diesem Buch auch: es machte einfach Spaß, es zu lesen.
Genauso gut hat mir auch die Geschichte an sich gefallen. Die Geister-Mythologie des Buches kenne ich so bzw. ähnlich schon aus anderen Serien, was ich sehr angenehm finde. Oftmals kommen die Autoren ja mit total neuen Interpretationen daher, was ich nicht grundlegend schlecht finde, aber manchmal sind diese Mythologien einfach so anders als alles, was man so kennt, dass es einen skeptisch macht. In Anna dressed in Blood ist es so, dass Geister von gewaltsam Getöteten die letzten Minuten/Stunden ihres Leben immer wieder durchleben und dabei andere Menschen auf die gleiche Art und Weise ins Grab bringen. Meist wissen sie nicht einmal, dass sie tot sind, im Gegensatz zu Anna. Die ist sich nicht nur bewusst, dass sie ermordet wurde – auch wenn sie sich an die Einzelheiten nicht mehr erinnern kann-, nein, sie tötet zudem auch nicht freiwillig. Was nicht bedeutet, dass irgendjemand sicher ist, wenn er ihr Haus betritt. Genau genommen ist, außer Cas, nie jemand lebend wieder heraus gekommen.
Nun ist es an Cas, heraus zu finden, warum Anna so anders ist und Anna will verstehen, warum der Junge bei ihr nicht das Verlangen auslöst, ihn in Stücke zu reißen. Es ist ein wenig vorhersehbar, aber die beiden werden so etwas wie Freunde. Zwar hört Cas nie auf, ihren Tod zu planen, zumal ihm Carmel und Thomas im Nacken sitzen, für die dieses Unterfangen immer noch Priorität hat, aber er merkt irgendwann selber, dass er vielleicht nicht in der Lage sein wird, Anna sein Messer ins Herz zu rammen. Es geht also um Loyalität, Rache, Pflichtbewusstsein, Freundschaft und die Verwirrung eines jungen Geisterjägers. Und nicht zuletzt um die Frage nach der Zukunft, die Cas bisher äußerst elegant einfach ignoriert hat.
Ich finde, dass Anna dressed in Blood ein sehr gelungener Urban Fantasy-Roman für Jugendliche ist. Die Geschichte ist spannend, der Verlauf logisch und nicht übertrieben. Gut, die Charaktere sind etwas stereotypisch, aber das hat mich lustigerweise so überhaupt nicht gestört, denn ich fand sie allesamt sympathisch… Man kann ihre Motivationen nachvollziehen und die Entwicklung der einzelnen Protagonisten hat mir auch gefallen. Es war einfach alles in sich rund, ohne zu aufgesetzt zu wirken.
Es gab allerdings einen kleinen Punkt, bei dem ich noch nicht genau weiß, wie ich ihn finden soll. Ich möchte dazu nicht allzu viel sagen, um niemanden zu spoilern, und letztendlich war diese Entwicklung auch irgendwie vorhersehbar, etwas schräg fand ich es aber schon. Das ist aber wirklich meine einzige Kritik, für die ich einen Punkt abziehe. Der Rest war genau nach meinem Geschmack.

Anna dressed in Blood von Kendare Blake ist eine Urban Fantasy-Geschichte für Jugendliche, die ganz ohne Werwölfe und Vampire auskommt und einen trotzdem – oder gerade deshalb – in seinen Bann ziehen kann. Mich konnten sowohl Story als auch Charaktere vollkommen überzeugen, so dass ich das Buch Fans dieses Genres wärmstens empfehlen möchte.




Covers: © Kendare Blake & Tor Teen
Das Buch lacht mich ja schon eine Weile an, weil mir Titel und Cover so zusagen… Nach deiner Rezension setze ich es mal überzeugt auf die Wunschliste.
Interessant finde ich, dass die Leute in diesem Buch "Lowood" heißen – während Jonathan Stroud einen Geisterjäger-Mehrteiler schreibt, in dem es um einen LOCKwood geht xD
Zufall? Wer weiß 🙂
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Ich muss zugeben, ich war auch ein wenig überrascht, dass es mir so gut gefallen hat. Aber irgendwie war es genau die richtige Mischung aus Jugendbuch und Humor… ich warte jetzt, dass das zweite Buch etwas günstiger wird, damit ich mir das zulegen kann 😉 Und vor allem bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte weiter geht, weil das Ende eigentlich schon ziemlich… na ja… endlich ist *g*
*hehe* Das ist wirklich ein Zufall! 😀 Die “Lockwood”-Bücher habe ich auch schon oft auf Blogs gesehen, aber irgendwie waren sie noch nicht ansprechend genug, um sie mir genauer anzusehen 😉 Hast du die gelesen?
Ich habe erst Band 1 der Reihe gelesen (Band 2 steht bei meinem Freund, ich komme nur nie dazu o.O ) und das hat mir eigentlich sehr gut gefallen.
Jonathan Stroud arbeitet viel mit Humor und natürlich sind die Protagonisten Kinder, aber die Geschichte fand ich persönlich keineswegs kindlich.
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Ich habe mir mal eben die Inhaltsangabe durchgelesen… das klingt wirklich nicht schlecht 🙂 Ich muss zwar zugeben, dass ich sehr selten Bücher mit Kindern lese, aber einen Versuch wäre es wert 😀 Ich warte aber aufs Taschenbuch, gebundene Ausgaben lese ich nur ungern 😉
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Hallo Sas,
deine Rezension ist perfekt – die Geschichte von Cas & Anna löst bei sehr vielen ja Supernatural-Gefühle aus. Als ich mit dem Buch angefangen habe, war meine erste Assoziation bei dem Namen “Cas” ja auch ein komischer Engel im Trenchcoat ,,, 😀 Jonathan Strouds Lockwood-Reihe kann ich jedoch unbedingt weiterempfehlen: ich liebe seine Art zu schreiben und eine gute Portion Sarkasmus und Ironie ist immer dabei 😉
LG Julia
Huhu Julia,
ich fand das auch sehr amüsant: eine Geschichte, die an “Supernatural” erinnert mit einem Charakter, der einen sehr bekannten Namen trägt 😉 Ob das Zufall war? 😀
Ich muss zugeben, dass ich über diese Reihe schon mehrfach gestolpert bin, aber so richtig angesehen habe ich sie mir noch nicht… vielleicht sollte ich das mal ändern!
Noch mal zu dem Anna-Film: ich habe gleich mal geforscht und so wie es aussieht, sind die schon dabei, das auf die Beine zu stellen. Ich bin ja mal gespannt, ob das wirklich umgesetzt wird – toll fänd ich es jedenfalls.
Liebe Grüße
Sas